Sunday, December 17, 2006

Mit Einhundertausend Weihnachtslieder singen

Das Festival am gestrigen Samstag Abend war der Hammer: Unterhalb des Botanischen Gartens in der sogenannten Domain, einer riesen Grünfläche, wurden Weihnachtslieder auf einer großen Bühne vorgetragen. Die Show wurde live im australischen Fernsehen übertragen. Vor der Bühne saß man auf Stühlen, dahinter picknickte man auf Decken oder selbst mitgebrachten Campingstühlen. Was man aber vor Allem sah, war ein riesiges Lichtermeer mit rotem Schein, was mich an die Eröffnung des Kirchentages in Hannover erinnerte. Zum Abschluss gab es ein Feuerwerk und dazu den "The Ode to Joy" ("An die Freude") zu hören - bezaubernd. Bilder gibt es bei http://www.carolsinthedomain.com

Gegen 23 Uhr war die Show vorbei und alles strömte in die Innenstadt, an den Hafen oder nach Hause. Ich bin noch einmal zur Oper gelaufen, um mir diese bei Nacht anzusehen. Dort hatte ich dann einen schönen Blick auf den Hafen (einige Fähren fuhren noch), die Skyline und die Harbour Bridge, die leider nicht wie zur Olympiade mit einer Beleuchtung versehen war. Einige Zeit später bin ich mit der Metro wieder zurück zum Hostel gefahren.

Am heutigen Sonntag hatte ich mir vorgenommen zu Fuß von Kings Cross in die Innenstadt zu laufen. Die erreichte ich dann auch schon nach 15 Minuten. Im Übrigen ist alles in Sydney bequem zu erlaufen. Am Hyde Park, der wiederum unterhalb der Domain liegt, ging ich in die St. Marys Cathedral. Diese wurde zwischen 1866 und 1928 im neogotischen Stil erbaut. Auf der anderen Seite des Hyde Parks besuchte ich die älteste Kirche von Sydney, die anglikanische St. James Church. In dieser wurde gerade der künstliche Tannenbaum aufgebaut und geschmückt. Ein paar Straßen weiter ging ich in die anglikanische St. Andrews Cathedral, ebenfalls im neogotischen Stil erbaut. Drinnen fiel mein Blick sofort auf die bunt angemalten Orgelpfeifen, in einem Muster wie die verzierten Didgeridoos. Auch etwas ungewöhnlich fand ich die installierten 16:9 Plasmabildschirme an fast jeder Säule. Da fiel die Videoleinwand in der Mitte gar nicht so sehr auf.

Gleich nebenan befindet sich die Townhall, gefolgt vom Queen Victoria Building, einem noblen im viktorianischen Stil erbauten Einkaufszentrum. Auf drei Galerien kann man in kleinen Boutiquen einkaufen und in Cafès essen oder trinken. Dazu spielt natürlich live eine Jazz Band. Auf der zweiten Etage bin ich in einem Buchladen hängen geblieben. Beim Durchsehen, viel mir ein Buch der australischen Fußballmannschaft auf: "Way to Stuttgart" hieß glaub ich der Titel. Das Äquivalent zu Deutschland ein Sommermärchen - die Australier haben ja auch gegen Italien verloren.

Dann bin ich 500 Meter weiter zum Sydney Tower gegangen. Immer dicht umringt von vielen Leuten. Im dortigen Food Court habe ich mir etwas zu essen gekauft. Danach suchte ich das "Finanzamt" und fand es schließlich auch. Ich muss mir dort noch eine Steuernummer besorgen, online geht das zurzeit nicht. Auf den Weg nach oben im Fahrstuhl sind mit mir übrigens zwei Kanguruhs gefahren - zwei verkleidete Animateure, die vorher in der Fußgängerzone herumgesprungen sind.

Danach bin ich durch ein weiteres Einkaufszentrum mit vielen Leuten zurück zur Townhall Station. Ich bin allerdings nicht an der Kings Cross Station wie üblich ausgestiegen, sondern zwei Stationen weiter zur Bondi Junction (Endstation) gefahren. Von dort aus gelangt man dann mit dem Bus zum 7km entfernten Strand. Ich bin allerdings nicht zum Strand, sondern durch Bondi gelaufen, was aus einer Fußgängerzone und einer riesigen Mall besteht. Auch hier waren viele Menschen unterwegs, aber weitaus angenehmer als in der Innenstadt. Erstanden habe ich übrigens eine Flasche Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30+ für 9$ (5,40€). Diese hätte ich allerdings schon früher kaufen sollen, denn ich habe mir so stelle ich gerade fest einen kleinen Sonnenbrand geholt, zumindest im Gesicht. Zurück im Hostel bin ich auf die Dachterrasse um dort etwas Zeitung zu lesen, jetzt natürlich eingecremt.

Auf meinem Zimmer waren bis heute neben zwei Holländern und einem Iren, zwei Deutsche untergebracht. Diese sind heute in ein Motel umgezogen und zwei Schotten als "Ersatz" eingezogen. So lerne ich immer wieder jemand neues kennen.

PS: Ich hoffe, die Beschreibung meines heutigen Tages ist nicht zu lang geworden ;-)

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