Regen
Heute ist Sonntag (21.01.) und ich habe unerwartet frei, denn es regnet. Eigentlich sollten wir heute noch die letzten Kisten Orangen füllen und morgen einen freien Tag geniesen können. Aber naja.
Wie sieht eigentlich so ein Tag im Working Hostel in Griffith aus? Nun ja, aufgestanden wird hier ziemlich zeitig. Ich muss so gegen fünf aufstehen. Dann frühstücke ich, packe mein Essen ein, was ich mir am abend vorher vorbereitet habe, nehme meine fünf Liter Wasser aus dem Gefrierfach und los geht es mit dem Auto auf die Farm. Dort angekommen ist es meist noch etwas dunkel. So kann ich jeden Tag den Sonnenaufgang geniesen.
Als Orangenpflücker benötigt man als Arbeitskleidung unbedingt etwas langärmliges, Handschuhe, Hut und was zum Schutz gegen Insekten. Die Orangen werden in einem Sack gesammelt, wie auf dem Photo zu sehen (Der ist bestimmt von den Kangaruhs abgeschaut.). Das Pflücken der Orangen ist an sich nicht schwer: Orange packen, um 90° drehen und ziehen. Wenn man den zweiten Schritt nicht ordentlich macht, hat man den halben Zweig mit an der Orange. Des Weiteren hat der Baum an den Zweigen Dornen, von denen man ohne Handschuhe und langärmlige Sachen schnell zerkratzt wird. Bei 35° und mehr kommt man dann allerdings sehr ins Schwitzen.
Zurzeit ist noch Melonen-Saison. Der größte Teil vom Hostel fährt jeden Tag Melonen ernten - das werde ich am Dienstag wahrscheinlich auch machen. In Griffith ist ansonsten nicht sehr viel los. Hier gibt es alles zu kaufen und jede Handelskette ist hier vertreten, aber viel Leben ist hier nicht. Einzig auf der Hauptstraße, die durch den Ort Richung Adelaide bwz. Canberra führt, ist etwas Bewegung. Ein Auto zu haben ist hier ein Muss. Der Nahverkehr ist sehr sehr spärlich. Das ist mir auch dadurch aufgefallen, dass es hier drive-in Bottle-Shops gibt. Das heißt, man fährt mit seinem Auto in einen Getränkemarkt, sagt was man will und bekommt sein Bier oder Wein ins Auto gepackt. Alkohol ist in Australien relativ teuer. Ein Flasche Bier (750ml) kostet im Schnitt 3 Euro. Für eine Flasche guten Wein muss man mindestens 10€ bezahlen. Aber dennoch wird hier sehr viel getrunken.
Aber zurück zum Regen. Der Klimawandel macht Australien sehr zu schaffen. Es ist in dieser Saison glaube ich die dritte Trockenperiode in Folge. In der Zeitung stehen jeden Tag die Pegelstände der Staudämme aus denen Trinkwasser gewonnen wird. Die sind jetzt bei 35% angelangt. Gesetze zur Wasserverbrauchsminimierung sind schon in Kraft. Aber falls sich nichts ändert, soll zum Beispiel Sydney in zwei bis drei Jahren enorme Wasserprobleme haben. Um den entgegen zu wirken, werden jetzt "Desalination-Plants" gebaut, um aus dem Meer Trinkwasser zu gewinnen.
Ich glaub, ich habe jetzt genug geschrieben und es war nicht zu viel zum Lesen. Ich mache mir jetzt noch aus zwei Orangen einen Obstsalat und gehe dann in Bibliothek diesen Text veröffentlichen. Bis bald!
1 Comments:
Hallo Matthias.
Es immer wieder aufregend zu lesen was Du wann getan hast. Wünsche Dir noch viel Spass beim Orangenpflücken, und fall nicht von der Leiter!
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