Tuesday, October 02, 2007

Alice Springs

Alice Springs ist ein kleines, verschlafenes, von Hügeln umgebenes Städtchen mitten in Australien. Es gibt eine Fußgängerzone an der sich alle anderen touristisch interessanten Dinge befinden. Somit kann man zu Fuß alles bequem erreichen. Als ich vorhin durch die Innenstadt geschlendert bin, durfte ich mal wieder beobachten, wie zwei angetrunkene Aborigines im Polizeiautokäfig abtransportiert wurden, wegen Trinkens an einem öffentlichen Ort. Seit dem 15. September gilt im Northern Territory ein neues Anti-Alkohol-Gesetz um den Alkoholmissbrauch zu bekämpfen. Zum einen wurde das Verbot in der Öffentlichkeit zu trinken ausgeweitet und zum anderen muss man, wenn man Alkohol über $100 kauft, angeben, wo man diesen konsumieren will. Das Trinken in einem Biergarten wiederum ist erlaubt. Ob diese Regelungen dem Alkoholmissbrauch entegenwirken wird sich zeigen.

Seit gestern Abend bin ich wieder von einer 3-Tages-Tour zurück. Ich bin mit einer kleinen Gruppe von acht Leuten und einem Reiseführer gereist. Am ersten Tag sind wir zum Kings Canyon gefahren. Nach einer sieben Kilometer langen Wanderung ging es weiter Richtung Uluru-Kata Tjuta National Park. Auf halber Strecke haben wir auf einer Cattle Station (so groß wie Holland und nur für uns) im Freien übernachtet. Jeder bekam ein Swag, eine Art zweiter Schlafsack mit integrierter Matratze, zum Schlafen. Um fünf Uhr ging es weiter - Sonnenaufgang beobachten. Die nächste Wanderung haben wir im Tal des Windes unternommen, bei den sogenannten Olgas (Kata Tjuta). Dann stand ein kurzer Spaziergang am Uluru auf dem Plan, bevor es den Sonnenuntergang anzuschauen galt. Die Nacht haben wir wieder im Freien, aber auf einem Campingplatz verbracht. Am nächsten Morgen (diesmal 5:30 Uhr) haben wir den Sonnenaufgang angeschaut, bevor es zur Umrundung des Uluru ging. Danach haben wir die 450km lange Heimfahrt angetreten.

Vor dieser 3-Tages-Tour habe ich wie angekündigt eine 1-Tages-Tour nach Hermannsburg und Palm Valley unternommen. Hermannsburg wurde von deutschen Lutheranern gegründet und ist jetzt eine Aborigine-Gemeinde mit 1000 Einwohnern. Nachdem wir die Gemeindehäuser angeschaut haben sind wir zum Finke Gorge Nationalpark gefahren. Der Weg dorthin ist nur mit einem Geländewagen befahrbar. Größtenteils fährt man im oder am Fluss Finke, der meistens ausgetrocknet ist. Nur wenn es kräfig regnet, führt dieser Wasser. Umso erstaunter war ich, dass im Palm Valley Palmen wachsen, die relativ viel Wasser benötigen. Nach einem Spaziergang durchs Tal im Flussbett ging es auch schon wieder zurück nach Alice Springs.

Der Ort Aputula (Finke), so habe ich erfahren, wurde von Leuten aus Hermannsburg gegründet, die entlang des Flusses Finke gereist sind. Bekannt ist außerdem das jährlich stattfindende Finke Desert Race von Alice Springs nach Aputula. Ich werde morgen mit dem Bus nach Melbourne mit Zwischenstopp in Coober Pedy und Adelaide fahren. Somit werde ich nicht nach Finke oder besser Aputula fahren. Ich habe ja schon den Nationalpark und den Fluss besucht und außerdem heißt der Ort jetzt offiziell Aputula.

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