Tuesday, March 13, 2007

Fremantle

Nach 39 Stunden Zugfahren bin ich in am Bahnhof Perth East angekommen. Die Fahrt mit dem Indian-Pacific war nicht sehr spannend. Es ging Donnerstag abends 18 Uhr los in Richtung Norden. Es dämmerte schon und die Sonne ging bald unter. Danach wurde das erste Video eingelegt und als dieses zu Ende war, war Schlafenszeit. Da ich einen "Dayseater" gebucht hatte, war an ein Schlafen nicht wirklich zu denken. Auch war die Strecke ziemlich holprig, was wahrscheinlich von den schweren Güterzügen kommt. Die Durschschnittsgeschwindigkeit des Indian-Pacific beträgt übrigens 85kmh und Spitzengeschwindigkeit ist 115kmh. Gezogen hat uns eine Diesellok; die Strecke ist nicht elektrifiziert. Am nächsten Morgen fuhren wir die ganze Zeit durch die Nullarbor Plain (lat.: Kein-Baum-Ebene). Da wuchs außer kleinen Büschen nix. Wir legten gegen 10 Uhr einen Zwischenstopp zum Auftanken der Diesellok in der Geisterstadt Cook ein. In dieser gibt es nur noch eine Außenstation der Fliegenden Ärzte. Als wir in Kalgoorlie ankamen, mussten wir die Uhr 1.5 Stunden zurückstellen. Der Zug machte zwei Stunden Pause. Wir nutzen die Zeit, um Kalgoorlie kennen zu lernen. Die Stadt hat 30000 Einwohner und erlebte seine Blüte während des Goldrausches. Heute wird da immer noch Gold, aber vor allem andere Mineralien abgebaut. Weiter ging es 23 Uhr in Richtung Perth, wo wir am nächsten Morgen kurz nach 9 Uhr ankamen. Die längste Zugfahrt meines Lebens war zu Ende.

Eine Unterkunft habe ich in Fremantle, der Hafenstadt von Perth gefunden. Ich habe das ein wenig mit Bremen und Bremerhaven verglichen, obwohl ich nicht weiß, ob man Perth mit Bremen vergleichen kann, da ich die Stadt noch nicht wirklich besucht habe. Da Fremantle der Austragungsort des Americas Cup im Jahre 1999(?) war, ist die Stadt ziemlich herausgeputzt. Genau wie in Adelaide fährt auch hier ein kostenloser Bus durch die Innenstadt (in Perth übrigens auch). Fremantle hat eine sehr schöne Innenstadt, alte Hafengebäude, einen Containerhafen, Strand und am Wochenende jede Menge Besucher. Das Wochenende habe ich größtenteils am Strand verbracht, wo ich den Schlaf von zwei Tagen nachgeholt habe. Am Abend habe ich den ersten Sonnenuntergang über dem Meer gesehen, was das folgende Photo zeigt.



Den Indischen Ozean finde ich im Vergleich zum Pazifik ziemlich salzig. Das mag vielleicht auch daran liegen, das die Temperatur des Wassers etwas höher ist. Nachdem ich den Sonnenuntergang am Sonntag beobachtet und noch eine Weile am Strand gesessen habe, stiegen auf einmal hinter mir Rauchwolken auf. Im ersten Moment dachte ich, da löscht jemand seinen Grill, weil es vorher immer so nach BBQ gerochen hat. Aber die Rauchwolken kamen von einem Hausbrand circa 150m von unserem Hostel entfernt. Ein leerstehendes Hotel, was im Moment saniert wird, brannte. Die Feuerwehr hatte das Feuer schnell unter Kontrolle und nach fünf Stunden war der Brand gelöscht. Das Hostel hier war nur vom Stromausfall betroffen.

Heute zum Montag habe ich unerwartet von der Rezeption einen Halbtagsjob bekommen. Die Aufgabe war ein Schiffscontainer voller Möbel (Stühle, Sessel, Schränke, Tische) zu leeren und die Möbel von der Pappe zu befreien. Nach gut sechs Stunden war alles erledigt. Aber ich möchte nicht wissen, wer sich solche Möbel in die Wohnung stellt. Die Sessel waren Imititate von königlichem Gestühl - mit Goldfarbe bestrichen usw. Das Herkunftsland der Möbel war Indonesien. Mir persönlich haben die unlackierten Barstühle am besten gefallen. Zum Schluss blieben ein leerer Container und ein Riesenberg Pappe übrig.

Ich melde mich bei Gelegenheit wieder, also wenn ich die Zeit habe ein Internetcafe zu besuchen. Ein offenes, frei nutzbares WLAN gibt es hier leider nicht.

4 Comments:

At Tuesday, March 13, 2007 9:27:00 am, Blogger Tobias said...

Hallo!
Schön zu lesen, dass du diese Monsterfahrt gut über standen hast.
Ein paar von den Fotos würden sich echt super als Wallpaper eignen. Bitte behalt die Originale! Mein derzeitiger Desktop ist 1600 x 1050 Pixel groß und dafür muss die Bildqualität schon bissl besser sein ;-)

Was die "offenen" WLAN's angeht, ließe sich Abhilfe schaffen. Frag Google mal nach "backtrack". Wenn ich mal viel Zeit und kompatible Hardware habe, werd ich das mal ausprobieren.

Weiterhin einen schönen und rauchfreien Aufenthalt.

TTYL

 
At Tuesday, March 13, 2007 11:22:00 am, Blogger Tobias said...

Bin gerade zufällig noch über etwas gestolpert. Vielleicht hilft dir das weiter:

http://hotspots.netstumbler.com/default.aspx

 
At Thursday, March 15, 2007 5:27:00 am, Blogger Matthias said...

Hallo Tobias,

danke fuer den Link. Leider gibt es in Fremantle kein offenes WLAN. Das nächste erreichbare befindet sich in Perth.

Alle Bilder die ich mit meiner Kamera aufnehme, haben die Auflösung 3072x2304, reicht das für ein Poster? Falls du (oder jemand anderes) ein oder mehrere Bilder haben möchte, ich kann die auf meinen Webspace hochladen.

Der Schaden am historischen Hotel wird auf vier Millionen Dollar beziffert. Der Dachstuhl und die obere Etage sind ausgebrannt.

PS: Ich suche gleich nochmal nach backtrack.

 
At Monday, March 19, 2007 2:38:00 pm, Blogger Tobias said...

Grüße!

Ich hab in der Zwischenzeit noch etwas Interessantes gefunden. Auch wenn dir das für Fremantle wahrscheinlich nichts bringt, so möchte ich dir den Link trotzdem nicht vorenthalten:
http://www.nodedb.com/

 

Post a Comment

<< Home